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Pastinaken: Alles zum Anbauen im Garten

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Lange war die Pastinake in Vergessenheit geraten. Wir möchten die Wurzel wieder populär machen und verraten, was man beim Anbauen im Garten beachten muss.

Pastinakenwurzeln im Beet liegend
Die wenigsten bauen heutzutage noch Pastinaken an – wir wollen das ändern und entdecken die Wurzel neu [Foto: Christine Kuchem/ Shutterstock.com]

Pastinaken (Pastinaca sativa) werden gerade immer beliebter. Kein Wunder, denn sie enthalten wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe und sind vielseitig in der Küche einsetzbar. Warum also nicht das für längere Zeit in Vergessenheit geratene Gemüse selbst im Garten anbauen? Wir verraten Ihnen alles, was Sie über den Anbau der aromatischen Wurzel wissen müssen: Von der Herkunft und verschiedenen Sorten über den Anbau, die Pflege bis hin zur Verwertung der Pastinake finden Sie alles in diesem Artikel.

Zuallererst möchten wir Sie über den Namen des Trendgemüses aufklären: Heißt es „die Pastinake“ oder „der Pastinak“? Laut Duden ist beides richtig. Die Mehrzahl lautet in beiden Fällen aber „Pastinaken“. Früher wurde die Wurzel auch Hammelmöhre oder Moorwurzel genannt. Das verrät uns, wer als Erstes in den Genuss dieses Gemüses kam: nämlich Wild- und Nutztiere. Neben der Kulturform der Pastinake (Pastinaca sativa subsp. sativa var. sativa) gibt es noch die Wildform Pastinaca sativa subsp. sativa var. pratensis. Diese wächst auf Wiesen, an Feldrainen oder auf Brachflächen.

Im Gegensatz zur Kultur-Pastinake, die eine dicke Wurzel ausbildet, ist die Wurzel des wilden Vorgängers viel dünner. Beide gehören allerdings zur Gattung der Pastinaken (Pastinaca) und zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Nahe Verwandte der Pastinake sind zum Beispiel die Karotte (Daucus carota subsp. sativus), Dill (Anethum graveolens) oder Petersilie (Petroselinum crispum ssp. crispum). Gerne wird die weißlich-gelbe Wurzel der Pastinake daher auch mit der Petersilienwurzel verwechselt. Pastinaken sind aber viel aromatischer, süßlicher und würziger als Petersilienwurzeln.

Pastinaken im Bund von Hand gehalten
Durch den biologischen Landbau hat die Pastinake wieder an Popularität gewonnen [Foto: encierro/ Shutterstock.com]

Durch ihren hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und ätherischen Ölen ist die Pastinake ein wertvolles Lebensmittel. Die Verwendungsmöglichkeiten in der Küche sind dabei schier unendlich: Als Püree, gedünstet, im Ofen geschmort oder zu Chips frittiert – immer macht die Wurzel eine gute Figur und schmeckt einzigartig würzig. In der Naturheilkunde werden sowohl die Wurzeln und Früchte als auch die getrockneten Blätter eingesetzt, um beispielsweise bei Magenbeschwerden oder Fieber Hilfe zu verschaffen.

Herkunft und Eigenschaften von Pastinaken

Ursprünglich stammt die Pastinake aus Süd- und Mitteleuropa und wurde schon von den alten Römern geschätzt. Von dort gelangte sie auch bereits zur Römerzeit in die Gebiete des heutigen Deutschlands und Österreichs. Karl der Große schrieb den Anbau der nahrhaften Wurzel vor und der Saft der Pastinake wurde zu Pestzeiten sogar als Heilmittel gegen den Schwarzen Tod eingesetzt und verschaffte ihr so den Spitznamen „Pestinake“. Im Mittelalter hatte die Pastinake einen ähnlichen Stellenwert wie später die Kartoffel in der Neuzeit: Sie war ein Grundnahrungsmittel. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Wurzelgemüse in Deutschland sehr geschätzt, bis es dann von der Kartoffel (Solanum tuberosum) und der Karotte verdrängt wurde.

In anderen Teilen Europas – wie in Großbritannien, Skandinavien oder den Niederlanden – hat die Pastinake hingegen nie an Popularität verloren. Was das Gemüse wieder zurück auf deutsche Teller brachte, war tatsächlich der ökologische Landbau: Dort fand die Pastinake wieder vermehrt Einsatz, so dass sie langsam wieder Einzug in unsere Küchen und Gärten hielt. Mittlerweile ist die Pastinake ein richtiges Trendgemüse und findet sogar in Gourmetküchen einen Platz. 2011/12 wurde sie zum „Gemüse des Jahres“ gewählt.

Pastinaken sind zweijährige Pflanzen, die im Gartenbau meist aber nur einjährig kultiviert werden. Schon im ersten Jahr bilden sie eine längliche, oben verdickte Rübe aus. Diese kann bis zu sechs Zentimeter dick werden und weist eine gelblich-weiße Farbe auf. Sie kann außerdem bis zu 1,5 Kilogramm schwer und bis zu 40 Zentimeter lang werden. Meist bildet sie erst im zweiten Jahr Blüten. In seltenen Fällen entwickelt die Pastinake auch schon im ersten Jahr Blütendolden an den bis zu 120 Zentimeter hohen Stielen der Pflanze. Das Laub verbreitet einen angenehmen, aromatisch-süßlichen Duft. Die Blätter sehen denen des Selleries ähnlich, sind ein- bis zweifach gefiedert und besitzen bis zu sieben Fiederpaare.

Pastinaken-Arten & -Sorten

Weltweit gibt es 14 bekannte Pastinaken-Arten, die in Europa und Asien verbreitet sind. Für den Anbau interessant ist aber nur die einzig in Mitteleuropa heimische Art der Pastinake. Durch den vermehrten Anbau in der ökologischen Landwirtschaft werden immer neue Sorten der Pastinake gezüchtet und weiterentwickelt. Wir stellen Ihnen einige ausgewählte bewährte, alte und neue, vielversprechende Sorten vor.

Verschiedene Pastinakensorten auf dem Markt
Weltweit existieren 14 Pastinaken-Arten [Foto: anna.q/ Shutterstock.com]

Welche Pastinaken-Sorten sind besonders empfehlenswert?

  • ˈWhite Kingˈ: Diese alte Sorte zeichnet sich durch eher kurze Wurzeln aus. Daher ist sie auch für den Anbau auf schweren Böden geeignet.
  • ˈHalblange Weißeˈ: Ebenfalls eine altbewährte Sorte, die, wie der Name schon sagt, halblange, 20 – 30 cm lange Wurzeln ausbildet.
  • ˈAromataˈ: Diese neue Sorte besticht vor allem durch ihren besonders süßen und nussigen Geschmack, hat dafür aber weniger Stärke.
  • ˈMitraˈ: Auch diese Sorte ist halblang und außerdem besonders pflegeleicht.
  • ˈHollow Crownˈ: Eine Sorte aus England, deren Wurzeln circa 30 cm lang werden.
  • ˈDicke Dernˈ: Eher dick als lang wird die Wurzel dieser Sorte. Deshalb kommt sie aber gut mit schwereren Böden zurecht.
  • ˈTurgaˈ: Diese Sorte ist extrem frosttolerant und kann daher bis zum Frühjahr im Beet bleiben.
  • ˈWhite Gemˈ: Diese Sorte entwickelt kurze, weiße Wurzeln und eignet sich auch für den Anbau auf schweren Böden.

Pastinaken kaufen: Das sollten Sie beachten

Beim Kauf von Pastinaken müssen Sie sich entscheiden, ob Sie das Gemüse selbst aussäen oder bereits fertige Jungpflanzen kaufen möchten. Es ist gar nicht so einfach, Pastinaken im richtigen Abstand auszusäen. Außerdem müssen die Pflänzchen später auch noch auf den richtigen Abstand vereinzelt werden. Leichter ist es daher, schon vorgezogene Jungpflanzen zu erwerben. Allerdings ist zu bedenken, dass Pflanzen teurer als Saatgut sind.

Sowohl beim Kauf des Saatguts als auch der Pflänzchen spielt die Sortenwahl eine wichtige Rolle. Kaufen Sie eine Sorte, die sich auf Ihrem heimischen Standort gut anbauen lässt. Beim Kauf von Jungpflanzen sollten Sie außerdem darauf achten, dass die Pflänzchen einen gesunden und vitalen Eindruck machen. Das Laub sollte nicht beschädigt sein. Außerdem sollten Sie keine Anzeichen von Krankheiten oder Schädlingen auf der Pflanze erkennen. Riechen Sie auch am Wurzelballen, um festzustellen, ob dieser faulig riecht. Jungpflanzen finden Sie in Gärtnereien, auf dem Wochenmarkt oder auch im Internet

Was ist beim Kauf von Pastinaken zu beachten?

  • Entscheidung zwischen Saatgut und Jungpflanzen
  • Sortenwahl
  • Gesunde, vitale Jungpflanzen
  • Frei von Schädlingen und Krankheiten
  • Kein fauliger Geruch
Pastinakensamen im getrockneten Zustand
Pastinaken-Samen und Jungpflanzen gibt es im Fachhandel oder im Internet zu kaufen [Foto: Stephen B. Goodwin/ Shutterstock.com]

Pastinaken anbauen

Wenn Sie Pastinaken auf dem Teller nicht mehr missen möchten, sich für eine passende Sorte entschieden haben und auch schon Saatgut oder Jungpflanzen eingekauft haben, dann steht dem Anbau im eigenen Garten nichts mehr im Wege. Wir verraten Ihnen, wo sich die Pastinake am wohlsten fühlt, und geben Ihnen eine Anleitung zum Anbau der würzigen Wurzel.

Der perfekte Standort für Pastinaken

An einem sonnigen oder halbschattigen Standort fühlt sich die Pastinake in Ihrem Garten besonders wohl. Ein besonderes Augenmerk sollten Sie auf den Boden legen: Hier kann man beim Pastinaken-Anbau einiges falsch machen. Ideal ist ein gut durchlässiger, lockerer Boden, im besten Fall ein lehmiger Sandboden. Mit verdichteten, kompakten Böden kommt die Pastinake nicht zurecht, im schlimmsten Fall verzweigen die Wurzeln dann. Schwere Böden sollten daher vor dem Anbau gründlich aufgelockert und mit Sand versetzt werden.

Damit das Wurzelgemüse sein würziges Aroma entwickeln kann, benötigt es einen ausreichend humosen Boden. Ist das bei Ihnen nicht der Fall, sollten Sie vor dem Pflanzen reichlich Kompost in den Boden einarbeiten. Staunässe gilt es ebenfalls zu vermeiden, da die Wurzeln sonst zu faulen beginnen. Außerdem mag es die Pastinake nicht zu sauer – ein pH-Wert zwischen 5 und 7 ist optimal. Zu saure Böden sollten deshalb vor dem Anbau gekalkt werden.

Welche Standort- und Bodenansprüche hat die Pastinake?

  • Sonniger bis halbschattiger Standort
  • Tiefgründige, lockere Böden
  • Ideal sind lehmige Sandböden
  • Hoher Humusgehalt
  • Gleichmäßige Bodenfeuchte
  • Keine Staunässe oder Verdichtungen
  • pH-Wert: 5,5 – 7

Pastinaken anbauen: Anleitung

Pastinaken können sowohl im Herbst als auch im Winter angebaut werden. Dementsprechend unterschiedlich ist der beste Zeitpunkt zur Aussaat. Frühestens kann man damit ab Mitte bis Ende März beginnen. Der späteste Aussaattermin ist dann Ende Juni.

Junge Pastinaken-Pflänzchen im Beet
Pastinaken brauchen einen Pflanzabstand von 10 bis 15 cm [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Tipp: Als ideale Vorkultur für Pastinaken eignet sich eine Gründüngung, die den Boden tiefgründig lockert. Passend sind zum Beispiel Lupinen (Lupinus). Vermeiden sollten Sie allerdings den Anbau von Pastinaken direkt nach anderen Doldengewächsen wie Karotten, Petersilie, Fenchel (Foeniculum vulgare) oder Dill. Sonst kann es vermehrt zu Krankheiten oder Schädlingsbefall kommen. Eine Wartezeit von vier Jahren zwischen dem Anbau von Doldenblütlern aller Art ist angebracht.

Bereiten Sie das Beet vor der Aussaat oder dem Pflanzen gut vor, indem Sie es tiefgründig und sorgfältig auflockern. Steine und Unkraut sollten Sie aus dem Beet entfernen. Magere Böden können Sie mit einer Gabe Kompost oder mit einem Dünger mit organischer Langzeitwirkung – wie unserem Plantura Bio-Universaldünger – anreichern, um beste Wachstumsbedingungen für die Pastinake zu schaffen. Legen Sie nun Saatrillen mit einer Tiefe von zwei Zentimetern in einem Abstand von etwa 35 Zentimetern an.

Die Samen werden danach in einem Abstand von 10 bis 15 Zentimetern abgelegt und mit Erde bedeckt. Anschließend wird die Saat angegossen und gleichmäßig feucht gehalten. Aber Vorsicht: Zu viel Feuchtigkeit vertragen die Pastinaken nicht. Je nach Witterung keimen Pastinaken nach zwei bis drei Wochen. Wurden die Pastinaken zu dicht gesät, können sie nach vier bis fünf Wochen auf einen Abstand von 10 bis 15 Zentimeter vereinzelt werden. Gekaufte Jungpflanzen werden ebenfalls mit einem Reihenabstand von 35 Zentimetern und einem Pflanzabstand von 10 bis 15 Zentimetern nur so tief eingepflanzt, wie sie auch im Topf standen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Anbau von Pastinaken:

  • Beet gut auflockern
  • Mit Kompost oder einem Dünger mit organischer Langzeitwirkung anreichern
  • Saatrillen anlegen
  • Saattiefe: 2 cm
  • Reihenabstand: 35 cm
  • Pflanzabstand: 10 – 15 cm
  • Angießen
  • Nicht zu feucht halten
  • Keimdauer: 2 – 3 Wochen
  • Ggf. nach 4 – 5 Wochen vereinzeln
Pastinaken mit weißen Blüten
Lässt man einige Pflanzen stehen, blühen diese im nächsten Jahr und man kann Saatgut gewinnen [Foto: Tatiana Nurieva/ Shutterstock.com]

Tipp: Im Beet können Pastinaken sehr gut mit Schnittsalaten oder Radieschen angebaut werden. Diese sind reif, bevor die Pastinaken richtig groß werden. Ebenfalls gut eignen sich Zwiebeln als Beetnachbarn.

Pastinaken pflegen: Richtig gießen und düngen

Pastinaken haben eine relativ lange Kulturdauer von 160 bis 200 Tagen. Und bei einer so langen Zeit auf dem Beet fallen natürlich Pflegearbeiten an. Zunächst sollten Sie das Beet regelmäßig von Unkraut befreien, damit die Pastinake ungestört und ohne Konkurrenz wachsen kann.

Tipp: Das Laub der Pastinake ist phytotoxisch. Das bedeutet, dass es bei Berührungen mit der Haut, in Verbindung mit UV-Strahlung, zu Verbrennungen kommen kann. Tragen Sie daher bei allen Pflegemaßnahmen an Ihren Pastinaken Handschuhe.

Gießen Sie Ihre Pastinaken regelmäßig, so dass der Boden gleichmäßig feucht, aber nicht nass ist. Ist der Boden zu trocken, können die Wurzeln aufplatzen. Ist er hingegen dauerhaft zu feucht, können die Wurzeln zu schimmeln anfangen. Kontrollieren Sie daher mit dem Finger die Bodenfeuchte, bevor Sie gießen.

Reife Pastinakenpflanzen im Beet
Zur Pflege der Pastinake gehört Gießen, Düngen und Unkrautjäten [Foto: yuris/ Shutterstock.com]

Obwohl die Pastinake zu den Starkzehrern zählt, muss sie nicht ausgiebig gedüngt werden. Bei zu viel Dünger wuchern eher die Blätter in ungewollte Höhen, während die Wurzeln klein bleiben. Haben Sie den Boden vor dem Pflanzen mit Kompost oder einem Dünger mit organischer Langzeitwirkung angereichert, so ist eine weitere Düngergabe oft nicht zwingend notwendig. Eine zweite Gabe kann erfolgen, wenn die Pflänzchen circa 10 bis 15 Zentimeter hoch sind. Dann können Sie idealerweise mit einem Dünger mit organischer Langzeitwirkung in geringen Mengen nachdüngen. Unser Plantura Bio-Universaldünger eignet sich bestens hierfür, da die Nährstoffe langsam und schonend an die Pflanze abgegeben werden und außerdem das Bodenleben von dem Dünger unterstützt wird. Das wiederum sorgt für eine gute Bodenstruktur und diese ist bei Wurzelgemüse besonders wichtig.

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Wie wird die Pastinake richtig gepflegt?

  • Regelmäßig Unkraut jäten
  • Boden feucht, aber nicht nass halten
  • Dünger- oder Kompostgabe vor dem Pflanzen
  • Erneute Düngung, wenn die Pflänzchen 10 – 15 cm hoch sind

Pastinaken ernten und lagern

Ab Oktober, nach 180 bis 200 Tagen in dem Beet, können die ersten Pastinaken geerntet werden. Das geht am einfachsten mit einer Grabegabel. Lockern Sie damit die Erde behutsam auf, dann können Sie vorsichtig die Pastinaken herausziehen. Bei 30 Pflanzen pro Quadratmeter liegt der Ernteertrag bei ungefähr sechs bis acht Kilogramm. Von den geernteten Pastinaken schneiden Sie das Laub auf etwa einen Zentimeter ab.

Tipp: Auch das Grün der Pastinaken kann frisch in der Küche verwendet werden. Werfen Sie es nicht weg, sondern probieren Sie es zum Beispiel als Würze für Suppen, Saucen oder Salate.

Am wohlsten fühlen sich die geernteten Wurzeln bei etwa 0 °C, bei hoher Luftfeuchte und leicht mit Sand bedeckt. Das geht zum Beispiel gut im Keller in einer Kiste mit Sand. So halten sich die Wurzeln noch lange bis ins nächste Frühjahr hinein. Da die Wurzeln aber komplett winterhart sind, können Sie Ihre Pastinaken auch einfach draußen im Beet lassen und immer dann, wenn sie benötigt werden, frisch ernten. Wer aber schlechte Erfahrungen mit Wühlmäusen oder Mäusen gemacht hat, sollte die Pastinaken lieber im Herbst aus der Erde nehmen. Sie sind nämlich für die unerwünschten Nager im Winter ein echter Leckerbissen.

Pastinakenwurzel im Beet von Hand geerntet
Ab Oktober können Pastinaken geerntet werden [Foto: Deyan Georgiev/ Shutterstock.com]

Tipp: Je länger die Pastinaken gelagert werden, desto herber wird der Geschmack. Wer das vermeiden möchte, kann die Wurzeln auch einfrieren. Dazu werden sie je nach Geschmack in Streifen oder Würfel geschnitten, kurz blanchiert und dann eingefroren.

Wie werden Pastinaken geerntet und gelagert?

  • Ab Oktober den ganzen Winter hindurch
  • Erde vorsichtig mit Grabegabel auflockern
  • Pastinaken herausziehen
  • Laub abschneiden
  • Im Keller mit Sand bedeckt lagern
  • Auf ausreichend Luftfeuchtigkeit achten
  • Oder blanchieren und einfrieren

Wenn Sie Ihr eigenes Pastinaken-Saatgut gewinnen möchten, geht das kinderleicht. Wählen Sie für die Saatgutvermehrung einige kräftige Pflanzen aus und lassen Sie diese den Winter über auf dem Beet stehen. Pastinaken, die schon im ersten Jahr geblüht haben, eignen sich nicht zur Saatgutgewinnung. Die im zweiten Jahr blühenden Pastinaken tragen später große, keimfähige Samen. Der beste Zeitpunkt, um die Samen zu ernten, ist, wenn sich die Dolden gelb bis hellbraun verfärben. Die Samen trocknen Sie dann einige Tage nach und bewahren Sie bis zum nächsten Jahr an einem trockenen, kühlen und dunklen Ort auf.

Inhaltsstoffe, Geschmack und Verwendung von Pastinaken

Kein Wunder, dass die Pastinake immer mehr geschätzt wird, denn ihre Inhaltsstoffe überzeugen: Sie enthält im Vergleich zu Karotten viermal so viele Fasern, Kalium, Protein und Vitamin C. In 100 Gramm Pastinake stecken außerdem nur 59 Kalorien.

100 Gramm Pastinake enthalten:

  • 82 g Wasser
  • 523 mg Kalium
  • 47 mg Calcium
  • 82 mg Phosphor
  • 18 mg Vitamin C

Weitere Inhaltsstoffe der tollen Wurzel sind zudem Bergapten, Xanthotoxin und Imperatorin. Bemerkenswert ist außerdem ihr niedriger Nitratgehalt. Geschmacklich liegt die Wurzel am ehesten zwischen Karotte und Sellerie. Sie schmeckt mild, etwas süßlich, sehr würzig und manchmal auch herb. Die Wurzeln eignen sich hervorragend für Suppen und Pürees. Pastinakenpüree kann genauso wie Kartoffelpüree zubereitet werden.

Suppe aus Pastinaken in Schüssel
Pastinaken schmecken als Ofengemüse, Suppe oder Püree [Foto: Magdanatka/ Shutterstock.com]

Lecker ist das Gemüse auch zusammen mit anderem Wurzelgemüse und Kartoffeln im Ofen gebacken und mit einem Kräuter-Dip serviert. Doch auch roh schmecken Pastinaken sehr gut und peppen jeden Salat auf. Immer öfter findet man Pastinaken heute auch als Alternative zu Kartoffelchips: Frittiert sind Pastinaken-Chips ein leckerer Snack. Außerdem lässt sich aus den Pastinakenwurzeln ein dickflüssiger Sirup kochen, der als alternatives Süßungsmittel verwendet werden kann. Und Pastinaken finden auch in der Pflanzenheilkunde Einsatz. Die Wurzeln sollen harntreibend wirken und so den Appetit anregen.

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